Bianca Tudor-Vinther

ROFellow an den Kunstsammlungen Chemnitz

Fellow

Bianca Tudor-Vinther ist magistrierte Kunsthistorikerin. Sie hat an der Universität Georgia-Augusta in Göttingen in der Ägyptologie und Koptologie 2008 promoviert. Ihre Dissertation zum Thema "Christliche funeräre Stelen der byzantinischen und arabischen Zeit aus Ägypten" erschien 2011 in Deutschland. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der in Ägypten ausgegrabenen archäologischen Textilien der spätantiken und frühislamischen Zeit. In den letzten neun Jahren nahm Bianca Tudor-Vinther an verschiedenen Kulturprojekten auf internationaler Ebene teil: sie war wissenschaftliche Referentin einer Sonderausstellung sogenannter koptischer Textilien aus der schweizerischen Privatsammlung Bouvier in Clermont-Ferrand, Frankreich, Eventmanagerin im Dänischen Kulturinstitut Benelux, Managerin eines Projektes zur Förderung der Mehrsprachigkeit in Europa im Auftrag vom Goethe-Institut in Brüssel, Gruppenführerin in deutscher und englischer Sprache in den Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel und nicht zuletzt freie Mitarbeiterin im Brüsseler Büro des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten.

Projekt

Spätantike Textilien des 4. bis 9. Jahrhunderts aus Oberägypten: Bearbeitung des Bestands der Koptischen Stoffe. Als Anschauungsmaterial für die Musterateliers der Textilindustrie des 19. Jahrhunderts galt die „Chemnitzer Vorbildsammlung“ lange als einzigartig. Stoffe aus aller Welt bereicherten nicht nur das Museum, sondern auch die heimischen Produzenten. Das Textildesign jener Zeit – vom Historismus bis zum Jugendstil – wurde von diesen kunstgewerblichen Sammlungsbeständen inspiriert.

Heute, lange nach dem Niedergang der Textilindustrie in Chemnitz, haben die Stoffe aus verschiedenen Herkunftsländern ihre Bedeutung weitgehend eingebüßt. Wandbehänge, Decken oder Kleidungsstücke wie z. B. Tuniken aus Oberägypten mit wundervollen figürlichen Darstellungen lagern lichtgeschützt in Depots und geraten ungeachtet ihrer Güte und ihres historischen Werts immer mehr in Vergessenheit. Hier setzt das Fellowship an.

Der/die Fellow wird die Sammlung Koptischer Stoffe – spätantike Textilien des 4. bis 9. Jahrhunderts – wissenschaftlich bearbeiten und einordnen, um die Exponate für eine große Ausstellung anlässlich der 875-Jahr-Feier der Stadt 2018 vorzubereiten. Dabei handelt es sich überwiegend um Zierstücke wie Raumtextilien oder großformatige Gewänder. Der textile Schmuck solcher Stoffe und Kleider bietet einen wichtigen Einblick in den Umgang der spätantiken Gesellschaft mit Bildern.

Das Projekt ermöglicht dem/der Fellow, sich mit anderen Sammlungen auszutauschen, die gewonnenen Erkenntnisse in einen globalen Zusammenhang zu stellen und für die Chemnitzer Bestände nutzbar zu machen.

Inform.

Kunstsammlungen Chemnitz
Theaterplatz 1
09111 Chemnitz

Mat.

Web

www.kunstsammlungen-chemnitz.de