Ashkan Sepahvand
IRFellow am Schwulen Museum*, BerlinFoto
Fellow
Ashkan Sepahvand (1984* Teheran) ist Autor, Übersetzer und Forscher. Er ist Fellow am Schwulen Museum* in Berlin und Doktorand an der Akademie für Bildende Künste, Wien. Sein Forschungsinteresse richtet sich auf die Geschichte und Imagination von Körper, Sinnen, Sexualität, Feierlichkeit, Transformation, Zukunft, Queerness, Kollektivität und Ritual. Seine Arbeiten und Kollaborationen wurden international präsentiert, u. a. auf der dOCUMENTA (13), der Gwangju Biennale 11, der Sharjah Biennial X, der Ashkal Alwan, am Institute for Contemporary Arts London und am KW Institute for Contemporary Art Berlin. Von 2012 bis 2014 war er im Rahmen von „Das Anthropozän-Projekt“ Research Fellow am Haus der Kulturen der Welt, Berlin und ist Mitherausgeber von „Textures of the Anthropocene: Grain, Vapor, Ray” (MIT Press, 2015). Seit 2013 organisiert er Interventionen und Seminare im Rahmen des „technosexual reading circle“.
Projekt
Ein anderer Blick: Postkoloniale Perspektiven im Schwulen Museum*. In vielen Ländern der Welt werden homosexuellen oder transidentischen Menschen grundlegende Menschen-, Freiheits- und Selbstbestimmungsrechte verwehrt. Lesbische Frauen, schwule Männer und Trans*personen werden juristisch sanktioniert, sozial diskriminiert und häufig brutal verfolgt. Im Globalen Norden wird die Situation dieser Menschen häufig als Gradmesser für Demokratie und Zivilisiertheit betrachtet. Dabei wird jedoch außer Acht gelassen, dass die rechtliche Situation die soziale Lebenswelt meist nicht ausreichend spiegelt. Auch wird wenig darauf eingegangen, dass die Diskriminierung oft sogar auf der Grundlage alter Kolonialgesetze geschieht. Demgegenüber können die Auseinandersetzungen um die Legitimität heteronormativer Lebensentwürfe als Kämpfe verstanden werden, die nicht zwischen den Kulturen, sondern innerhalb von Kulturen weltweit ausgefochten werden.
Das Projekt untersucht, ob die Emanzipationsbewegungen der westlichen Industrieländer Impulse für den politischen und kulturellen Kampf queerer Communities des Globalen Südens geben können. Umgekehrt soll erforscht werden, was die queeren Communities in Deutschland und im speziellen das Schwule Museum* für die Lösung der Konflikte in der postmigrantischen Gesellschaft leisten können. Im Rahmen des Fellowship sollen partizipative Ansätze mit den Selbstorganisationen postmigrantischer Queers erprobt werden, die die Institution Museum, seine Organisationsformen und Ausstellungspraktiken als Ausdruck „weißer“, „männlicher“ Dominanzkultur kritisieren.
Inform.
Schwules Museum* Berlin e. V.
Lützowstraße 73
10785 Berlin
Veranst.
Einladung zur Ausstellung in BerlinAusstellung
Ab 21.07.2017: Ausstellung "Odarodle - Sittengeschichte eines Naturmysteriums, 1535-2017" - kuratiert von Ashkan Sepahvand
Vernissage am 20.07.2017, 19:00 Uhr